René Talbot
von Jörg Köhneke
Kennengelernt haben wir uns über meinen damaligen Professor, der für Blohm+Voss Innenkabinen für Schiffe entwickelt hatte. René hatte Beratung für seinen Schiffbau gesucht und ich wurde als aufstrebender begabter Innenarchitekt und Designer für diese Aufgabe empfohlen.
Schnell wurden erste Skizzen und Gedanken zu Papier gebracht und ebenso prompt von der Werft übernommen. Immer wenn René in Stuttgart war, ging es auf Einkaufstour, entweder Leuchten, Mobiliar oder das Furnier wurde gemeinsam beim Händler ausgesucht, also eine doch sehr enge Ausführungsphase.
Nach Fertigstellung des Segelbootes und auf Einladung von René bin ich dann äußerst gerne und gespannt auf einem Törn von Imperia über die Mittelmeerinseln bis nach Ischia mit gesegelt. Eingegraben im Gedächtnis natürlich die Nachtwache, nur die Lichter der Küste und der Sternenhimmel, tolle Erfahrung, einfach in sich hineinhorchen und sinnieren, hervorragend.
Eine Szene gibt es noch zu berichten am Hafen von Ischia. Die Mannschaft hatte Landgang, aber ein Manöver musste gefahren werden, um das Boot auf einen anderen Liegeplatz zu bringen, die Ankerkette rutschte von der Winsch, also saß ich im Ankerkasten und sobald die Kette wieder Spiel hatte mute ich diese wieder auf die Rolle bringen. Und dazu mitten im Hafen mit ankommenden Fähren und einen Hafenmeister, der mit seinem Boot die ganze Zeit um uns kreiste mit den Worten „vai via, avanti, avanti“. Es ging alles gut soweit, aber ich war danach fix und alle, für René war das alles problemlos. Respekt.
Es folgte dann ein weiterer Auftrag, der Messestand für die ´Boot´ in Düsseldorf, mit der Auflage große Teile davon für das Büro in Berlin zu verwenden.
Nach etlicher Zeit, René hatte das Chartersegeln beendet, wurde ein erster Bereich des privaten Wohnumfeldes umgebaut, sowie die Seniorenwohnung von Frau Talbot zu gestalten. Dies geriet so gut, dass im Seniorenheim diese Wohnung als Musterbeispiel herangeführt wurde.
Einen Beitrag gegen das Vergessen und Verdrängen durfte ich noch angehen mit dem Entwurf des `Museums der wahnsinnigen Schönheit`, direkt in Nachbarschaft einem der großen Baumeister Hans Scharoun, die Philharmonie.
Der schwebende Ausstellungsring war nicht als eine Provokation zu sehen, sondern als Erinnerung an unsere historische Verantwortung, sowie Beitrag gegen Bevormundung, Benachteiligung und Ausgrenzung.
Dann kam natürlich die Meisterprüfung, ein ´highlight´ für mich. Ich hatte schon immer einen Blick auf den Dachstuhl des Hauses in Berlin geworfen, hatte diesen auch schon angeschaut. Na, da konnte man doch eine schöne Bleibe für René und seine Lebensgefährtin entwickeln.
Seit meinem Abschluss träumte ich davon ein Tonnendach zu verwirklichen, dass ich in meiner Diplomarbeit schon verwendet hatte.
Es entstand eine Arbeit in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Architekturbüro in Spiel von Form, Farbe und Funktion, die zentraler Inhalt meiner Arbeit ist und in dem Bauherrn Anklang fand.
Bei den Gängen zu den Baubehörden hat sich René dann als Meister der Beharrlichkeit gezeigt.
Es sind nicht nur Bauvorhaben mit René abgewickelt worden, es hat sich auch eine Freundschaft entwickelt über die reine Bekanntschaft hinaus, die auch ohne regelmäßigen Kontakt auskommt, aber immer verlässlich und tief bleibt. Dankbar bin ich, dass ich René über nunmehr eine Strecke von drei Jahrzehnten durch etliche Gezeiten begleiten durfte, er mir Chancen gegeben und Vertrauen gezeigt hat.
René, weiter so.
von Jörg Köhneke
Kennengelernt haben wir uns über meinen damaligen Professor, der für Blohm+Voss Innenkabinen für Schiffe entwickelt hatte. René hatte Beratung für seinen Schiffbau gesucht und ich wurde als aufstrebender begabter Innenarchitekt und Designer für diese Aufgabe empfohlen.
Schnell wurden erste Skizzen und Gedanken zu Papier gebracht und ebenso prompt von der Werft übernommen. Immer wenn René in Stuttgart war, ging es auf Einkaufstour, entweder Leuchten, Mobiliar oder das Furnier wurde gemeinsam beim Händler ausgesucht, also eine doch sehr enge Ausführungsphase.
Nach Fertigstellung des Segelbootes und auf Einladung von René bin ich dann äußerst gerne und gespannt auf einem Törn von Imperia über die Mittelmeerinseln bis nach Ischia mit gesegelt. Eingegraben im Gedächtnis natürlich die Nachtwache, nur die Lichter der Küste und der Sternenhimmel, tolle Erfahrung, einfach in sich hineinhorchen und sinnieren, hervorragend.
Eine Szene gibt es noch zu berichten am Hafen von Ischia. Die Mannschaft hatte Landgang, aber ein Manöver musste gefahren werden, um das Boot auf einen anderen Liegeplatz zu bringen, die Ankerkette rutschte von der Winsch, also saß ich im Ankerkasten und sobald die Kette wieder Spiel hatte mute ich diese wieder auf die Rolle bringen. Und dazu mitten im Hafen mit ankommenden Fähren und einen Hafenmeister, der mit seinem Boot die ganze Zeit um uns kreiste mit den Worten „vai via, avanti, avanti“. Es ging alles gut soweit, aber ich war danach fix und alle, für René war das alles problemlos. Respekt.
Es folgte dann ein weiterer Auftrag, der Messestand für die ´Boot´ in Düsseldorf, mit der Auflage große Teile davon für das Büro in Berlin zu verwenden.
Nach etlicher Zeit, René hatte das Chartersegeln beendet, wurde ein erster Bereich des privaten Wohnumfeldes umgebaut, sowie die Seniorenwohnung von Frau Talbot zu gestalten. Dies geriet so gut, dass im Seniorenheim diese Wohnung als Musterbeispiel herangeführt wurde.
Einen Beitrag gegen das Vergessen und Verdrängen durfte ich noch angehen mit dem Entwurf des `Museums der wahnsinnigen Schönheit`, direkt in Nachbarschaft einem der großen Baumeister Hans Scharoun, die Philharmonie.
Der schwebende Ausstellungsring war nicht als eine Provokation zu sehen, sondern als Erinnerung an unsere historische Verantwortung, sowie Beitrag gegen Bevormundung, Benachteiligung und Ausgrenzung.
Dann kam natürlich die Meisterprüfung, ein ´highlight´ für mich. Ich hatte schon immer einen Blick auf den Dachstuhl des Hauses in Berlin geworfen, hatte diesen auch schon angeschaut. Na, da konnte man doch eine schöne Bleibe für René und seine Lebensgefährtin entwickeln.
Seit meinem Abschluss träumte ich davon ein Tonnendach zu verwirklichen, dass ich in meiner Diplomarbeit schon verwendet hatte.
Es entstand eine Arbeit in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Architekturbüro in Spiel von Form, Farbe und Funktion, die zentraler Inhalt meiner Arbeit ist und in dem Bauherrn Anklang fand.
Bei den Gängen zu den Baubehörden hat sich René dann als Meister der Beharrlichkeit gezeigt.
Es sind nicht nur Bauvorhaben mit René abgewickelt worden, es hat sich auch eine Freundschaft entwickelt über die reine Bekanntschaft hinaus, die auch ohne regelmäßigen Kontakt auskommt, aber immer verlässlich und tief bleibt. Dankbar bin ich, dass ich René über nunmehr eine Strecke von drei Jahrzehnten durch etliche Gezeiten begleiten durfte, er mir Chancen gegeben und Vertrauen gezeigt hat.
René, weiter so.