Mein Freund René
von Renate Breuninger
Manchmal hat man das große Glück, dass man schon im Kindergarten, quasi schon in der Wiege beste Freunde findet. Best Friends - was wäre das Leben ohne sie! Die Psychologie weiß heutzutage, dass Freunde das Leben verlängern, ja sogar, dass soziale Kontakte uns vor Krankheiten schützen und uns länger leben lassen.
Mir ist dieses Glück auch begegnet: Schon bevor die Schule begann, eigentlich im Sandkasten traf ich René. Wir waren Nachbarskinder und seitdem unzertrennlich. Unsere ganze Kindheit haben wir miteinander verbracht. Das ist stabilisierend, das ist Kontinuität, eine feste Größe im Leben eines Menschen - dazu braucht es nicht einmal mehr die Queen, doch zeigt gerade auch die Trauer um sie, was Stabilität in Leben der Menschen bedeutet. So eine Bedeutung hatte René für mich. Wir gingen jeden Tag gemeinsam in die Schule und wieder zurück nach Hause. Er, der vier Häuser weiter in der Straße wohnte, holte mich jeden Morgen ab, wir gingen zur Schule, saßen nebeneinander und machten dann schnell gemeinsam Hausaufgaben, meist bei ihm zu Hause, manchmal auf der Treppe, dann spielten wir mit den Nachbarskindern, bauten Lägerles, fuhren Roller oder Rollschuhe. Hier gab es noch keine Helikopter-Mütter, keine Überwachung durch Handys, keine Beaufsichtigung, wir waren uns selbst überlassen. Die Welt war noch voll und ganz in Ordnung, wie wussten nichts von Problemen! Wir erlebten eine absolut unbeschwerte Kindheit - ein Grundkapital für ein ganzes Leben! Ja, das war meine Kindheit, zusammen mit René. Meine Kindheit ist ohne René nicht denkbar!
Als er dann auf ein anders Gymnasium ging, sahen wir uns leider weniger. Als er dann nach Bremen ging zur Bootsbauerlehre und ich zum Studium nach Freiburg, sahen wir uns nur noch 1- oder 2-mal im Jahr, dann, wenn wir beide in unseren Elternhäusern zu Besuch waren. Wir gingen am Killesberg auf der Drachenwiese spazieren und tauschten uns aus.
Ein wenig zerbrach die Idylle, als ich René im Bürgerhospital besuchte, er war so stark unter Medikamente gesetzt, befand sich in einem großen Schlafsaal—- das war kein Kino mehr, das war bittere Realität, die mich zutiefst entsetzte! Ich stand machtlos da und konnte René nicht helfen. Ab dieser Zeit war unsere Unbeschwertheit vorbei - geblieben ist aber eine stetige Verbundenheit und ein Austausch. Wenn wir uns sahen, hatten wir uns immer etwas zu sagen, wir sind uns treu geblieben, sind keine Spießer geworden, keine bürgerlichen Jetsetter, sondern ganz normale Menschen, die ihr Glück gefunden haben. Jeder in einer anderen Welt. René in seinem Kampf gegen die Psychiatrie, die Psychiatrisierung der Gesellschaft, seinen aktiven Kampf, sein unbedingter Wille, die Gesellschaft zu verbessern, sein Kämpfergeist, sein Kampfeswille. Das alles fordert mir Respekt ab und das kann ich nur bewundern. Ich selbst bin anders, ich habe in der Philosophie mein Glück gefunden, bin eher theoretisch analysierend unterwegs - aber doch: letztlich zwei Seiten einer Medaille. Wir beide wollen das Gleiche, jeder auf seine Weise. So sind wir uns sehr verbunden und das ist wunderschön.
Ich bin von Herzen froh und dankbar, dass es Dich, lieber René, gibt und wünsche Dir, mein Freund, alles Glück der Welt. Du hast Deinen Platz im Leben gefunden und das ist wunderbar! Wenn ich an unsere Kindheit denke, ist es ein Kleinod, ein Juwel, das ich besitze und immer hüten werde. Wer kann schon von sich aus behaupten, er hätte eine Sandkastenliebe, einen Menschen gefunden, den er fast so lange kennt, wie er lebt und für den er durch dick und dünn geht. Best Friends zu haben, das wünsche ich jedem Menschen!
René, ich danke Dir, dass wir Freunde sind und uns haben. Wie schön, dass es Dich gibt. Was für ein großes Glück!
🍀🍀🎈🍀
von Renate Breuninger
Manchmal hat man das große Glück, dass man schon im Kindergarten, quasi schon in der Wiege beste Freunde findet. Best Friends - was wäre das Leben ohne sie! Die Psychologie weiß heutzutage, dass Freunde das Leben verlängern, ja sogar, dass soziale Kontakte uns vor Krankheiten schützen und uns länger leben lassen.
Mir ist dieses Glück auch begegnet: Schon bevor die Schule begann, eigentlich im Sandkasten traf ich René. Wir waren Nachbarskinder und seitdem unzertrennlich. Unsere ganze Kindheit haben wir miteinander verbracht. Das ist stabilisierend, das ist Kontinuität, eine feste Größe im Leben eines Menschen - dazu braucht es nicht einmal mehr die Queen, doch zeigt gerade auch die Trauer um sie, was Stabilität in Leben der Menschen bedeutet. So eine Bedeutung hatte René für mich. Wir gingen jeden Tag gemeinsam in die Schule und wieder zurück nach Hause. Er, der vier Häuser weiter in der Straße wohnte, holte mich jeden Morgen ab, wir gingen zur Schule, saßen nebeneinander und machten dann schnell gemeinsam Hausaufgaben, meist bei ihm zu Hause, manchmal auf der Treppe, dann spielten wir mit den Nachbarskindern, bauten Lägerles, fuhren Roller oder Rollschuhe. Hier gab es noch keine Helikopter-Mütter, keine Überwachung durch Handys, keine Beaufsichtigung, wir waren uns selbst überlassen. Die Welt war noch voll und ganz in Ordnung, wie wussten nichts von Problemen! Wir erlebten eine absolut unbeschwerte Kindheit - ein Grundkapital für ein ganzes Leben! Ja, das war meine Kindheit, zusammen mit René. Meine Kindheit ist ohne René nicht denkbar!
Als er dann auf ein anders Gymnasium ging, sahen wir uns leider weniger. Als er dann nach Bremen ging zur Bootsbauerlehre und ich zum Studium nach Freiburg, sahen wir uns nur noch 1- oder 2-mal im Jahr, dann, wenn wir beide in unseren Elternhäusern zu Besuch waren. Wir gingen am Killesberg auf der Drachenwiese spazieren und tauschten uns aus.
Ein wenig zerbrach die Idylle, als ich René im Bürgerhospital besuchte, er war so stark unter Medikamente gesetzt, befand sich in einem großen Schlafsaal—- das war kein Kino mehr, das war bittere Realität, die mich zutiefst entsetzte! Ich stand machtlos da und konnte René nicht helfen. Ab dieser Zeit war unsere Unbeschwertheit vorbei - geblieben ist aber eine stetige Verbundenheit und ein Austausch. Wenn wir uns sahen, hatten wir uns immer etwas zu sagen, wir sind uns treu geblieben, sind keine Spießer geworden, keine bürgerlichen Jetsetter, sondern ganz normale Menschen, die ihr Glück gefunden haben. Jeder in einer anderen Welt. René in seinem Kampf gegen die Psychiatrie, die Psychiatrisierung der Gesellschaft, seinen aktiven Kampf, sein unbedingter Wille, die Gesellschaft zu verbessern, sein Kämpfergeist, sein Kampfeswille. Das alles fordert mir Respekt ab und das kann ich nur bewundern. Ich selbst bin anders, ich habe in der Philosophie mein Glück gefunden, bin eher theoretisch analysierend unterwegs - aber doch: letztlich zwei Seiten einer Medaille. Wir beide wollen das Gleiche, jeder auf seine Weise. So sind wir uns sehr verbunden und das ist wunderschön.
Ich bin von Herzen froh und dankbar, dass es Dich, lieber René, gibt und wünsche Dir, mein Freund, alles Glück der Welt. Du hast Deinen Platz im Leben gefunden und das ist wunderbar! Wenn ich an unsere Kindheit denke, ist es ein Kleinod, ein Juwel, das ich besitze und immer hüten werde. Wer kann schon von sich aus behaupten, er hätte eine Sandkastenliebe, einen Menschen gefunden, den er fast so lange kennt, wie er lebt und für den er durch dick und dünn geht. Best Friends zu haben, das wünsche ich jedem Menschen!
René, ich danke Dir, dass wir Freunde sind und uns haben. Wie schön, dass es Dich gibt. Was für ein großes Glück!
🍀🍀🎈🍀